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Dieselmail vom 16.02.2012

Der schwache Euro und der Atom-Konflikt mit dem Iran sind die hauptsächlichen Preistreiber beim Öl. (Bild: remar/Fotolia)

Der schwache Euro und der Atom-Konflikt mit dem Iran sind die hauptsächlichen Preistreiber beim Öl. (Bild: remar/Fotolia)

28.02.2012


Neben dem Iran-Konflikt und Ausschreitungen in Syrien, ist vor allem der schwache Euro, aber auch der hohe Rohölpreis, derzeit rund 120 US-Dollar je Barrel Brent, hierfür verantwortlich.

Außerdem hatten die hohen Minus-Temperaturen zu einem Anstieg des Heizölpreises geführt, was automatisch auch den Dieselpreis verteuert. So stieg laut ADAC der Preis für E10 binnen Wochenfrist »nur« um 1,8 Cent (aktuell durchschnittlich 1,583 Euro), für Diesel jedoch um 3,5 Cent auf im Bundesdurchschnitt 1,487 Euro.

Da wieder mildere Temperaturen Einzug halten, sollte man jetzt hauptsächlich auf eine Erholung des Euro hoffen, was aber Griechenland jedoch erschweren könnte. Warten Sie daher nicht, bis Ihre Vorräte auf ein Minimum geschrumpft sind. Sollte sich zwischenzeitlich eine »günstige Quelle« auftun (bitte hierzu immer die Tankstellenpreise im Auge haben), sollten Sie sofort reagieren und Ihre Tanks auf- bzw. nachfüllen.

Neueste Meldungen hinsichtlich eines sofortigen Öl-Exportstopps seitens des Iran in diverse europäische Länder wurden vom dortigen Außenministerium bereits widerrufen. Laut einer iranischen Nachrichtenagentur wurden die Exporte nach Frankreich und in die Niederlande eingestellt. Für Exporte nach Griechenland, Spanien, Portugal und Italien wurde ein Ultimatum gestellt. Diese Länder sollen so zu einer Vertragsunterzeichnung »bewegt« werden. Weiter verkündete das Außenministerium, dass neue Käufer für iranisches Öl problemlos zu finden seien. Währenddessen präsentierte Präsident Ahmadinedschad mittlerweile schon live im Fernsehen das Einsetzen von im Iran hergestellten Brennstäben in einen Forschungsreaktor. Obwohl er laut gegen die Monopolstellung der Weltmächte in Sachen Nukleartechnologie wetterte, wird gleichzeitig Gesprächsbereitschaft über das Atomprogramm bekundet.

Im letzten Monat erreichte die Ölfördermenge der OPEC ein Dreijahreshoch, gleichzeitig senkte die IEA jedoch die Nachfrageprognose für 2012. Hauptgrund für den Förderanstieg ist die Wiederankurbelung in Libyen. Die Tagesmenge konnte bereits um 700.000 auf 975.000 Barrel gesteigert werden. Vor dem Bürgerkrieg betrug diese allerdings 1,5 Mio. Barrel. Nach oben ist also noch Spielraum. Als Preistreiber wird weiterhin China betrachtet, das im Januar mit einer Ölimportmenge von 23,4 Mio. Barrel einen Rekord aufgestellt hat.

Unsicherheit verbreitet auch das ab Juli greifende Ölembargo gegen den Iran. Eine Blockade der Straße von Hormus, so die wiederholte Drohung des Iran, würde jedoch weniger Europa, sondern hauptsächlich Asien treffen, da rund 85 Prozent der Schiffslieferungen dorthin getätigt werden. Richtung Europa wird die Versorgung hauptsächlich via Pipelines gewährleistet.

Französische Analysten berichten schon jetzt von einem Fünfjahrestief der Lagerbestände in Europa und Asien. Vor allem diese Tatsache sei dafür verantwortlich, dass Brent-Öl momentan fast 20 Prozent teurer ist als amerikanisches WTI-Öl. Die amerikanischen Lager sind voll.

Interessantes Information von Marktführer Aral über das Tankstellengeschäft: Laut eigener Aussage werden über 60 Prozent des Gesamtertrages mit dem Shop-Geschäft, 18 Prozent durch Autowäsche und nur 12 Prozent mit Kraft- und Schmierstoffen erwirtschaftet!